PRESSEMITTEILUNG zum Themenabend „Mündener Einzelhandel in der Krise – zerstört Internetkauf das kundenorientierte Einkaufen vor Ort?

Das Resümee des Themenabends war einfach, das die Teilnehmer des Podiums und die Zuhörer gemeinsam am Ende zusammenstellten: Um die Innenstadt zu beleben, müssen mehrere Faktoren geschaffen werden: entwicklungshemmende Elemente des Denkmalschutzes lockern, geschäftsnahe Parkplätze in der Innenstadt anbieten, ............

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v. l. Britta Barth; Dietmar Holtwiesche; Susanne Wesche; Thorsten Schmook; Rolf Bilstein

, eine attraktive Beleuchtungssituation in den Wintermonaten schaffen, einen großen Arbeitgeber vorhalten („holt die Kaserne und die Polizeischule zurück“, so ein Zuhörer).

Ein insgesamt interessanter Abend mit regem Austausch bot sich dem Gast. Auf dem Podium diskutierten Thorsten Schmook (Einzelhandel – Fotogeschäft und Vertreter der Mündener Gilde), Dietmar Holtwiesche (Einzelhandel - Bekleidungsgeschäft), Britta Barth (Tscha Tscha – Gastronomie) und Rolf Bilstein (wws – ehemaliger Geschäftsführer und Unternehmen Firma DOS) zur Frage „Macht der Internethandel unsere Innenstadt kaputt?“. Natürlich kam zu Beginn ein Beispiel, das Britta Barth über die Beratung im Fachgeschäft, Kauf im Internet und Reparaturanfrage erneut im Fachgeschäft benannte und das diese These bestätigte, aber es war allen klar: Hann. Münden hat Potential, es muss mit dem Problem konstruktiv umgegangen werden. „Wir kommen an dem Bereich Internet nicht mehr vorbei“, so Herr Holtwiesche, „aber Hann. Münden hat eine anheimelnde Atmosphäre, hat etwas von „Puppigkeit“, das muss man doch nutzen“.

Gekonnt führte die Moderatorin Susanne Wesche (Mundus Vertriebs GmbH) durch die Diskussion und bezog auch die Zuhörer mit ein.

„Wir befinden uns in einer Krise, wenn wir die Umsatzzahlen und die Kundenzahlen anschauen,“ so ein Zuhörer, der selbst seit vielen Jahren renommierter Geschäftsinhaber einer Apotheke ist. Hier sollte aber weder Verleugnung noch Resignation vorherrschen. Sicherlich sei die Situation Anlass zu einer gewissen Mutlosigkeit, aber mit Installation neuer Frequenzbringer (z.B. attraktiverer Wochenmarkt), Lockerung des Denkmalschutzes zur Schaffung größerer Verkaufsflächen u.a.m. ließe sich viel machen.

Thorsten Schmook bestätigte, dass der Umsatz innerhalb von 10 Jahren in seiner Branche um 50% zurückgegangen sei. Er sieht allerdings die Situation mit Mut entgegen. Er habe sich einen Partner ins Geschäft geholt, er sieht viele attraktive Ansätze, die mit gekonnter Kommunikation weiterentwickelt werden müssen. „Ich kaufe in Hann. Münden, weil ich in Hann. Münden lebe“. Auch höre er oft von Touristen, dass diese die Stadt attraktiv finden, während Mündener ihre Stadt als unattraktiv darstellen.

Rolf Bilstein sprach die Veränderungsnotwendigkeit von Münden‘s Innenstadtstruktur an, er forderte das Schaffen besserer Rahmenbedingungen durch Verwaltung und Politik.

Für Rolf Bilstein, selbst erfolgreicher Unternehmer in der IT-Branche, war es durch seinen Rücktritt als wws-Geschäftsführer ein Abschied aus dem Entscheidungsfeld der aktiven Innenstadtgestaltung. Dieser Abschied sollte nicht ganz still und unbemerkt vonstattengehen, stellte die SPD Ortsvereinsvorsitzende Gudrun Surup am Ende der Veranstaltung fest, dankte im Namen des SPD Ortsvereins Hann. Münden Rolf Bilstein für die insgesamt 2 ½ Jahre ehrenamtlicher Funktion als wws-Geschäftsführer und wünschte ihm für die Zukunft alles Gute.

Dem neuen wws-Geschäftsführer Thomas Kossert wünschte sie viel Glück und gutes Gelingen, denn im Rahmen der Diskussion zeigte sich, dass die wws mit dem Runden Tisch der Einzelhändler die Kommunikation, den Erfahrungsaustausch und die Ideenentwicklung koordinieren kann.

Für weitere Fragen stehe ich unter folgenden Telefonnummern zur Verfügung: 05541-6392, mobil 0160 953 12237 oder 01525 3522007.

Vorsitzende

Gudrun Surup